Die hessische Gemeindeordnung (HGO) sieht mindestens eine Bürgerversammlung pro Jahr vor. Das genügt mir nicht, und ich werde die Zivilgesellschaft mehr beteiligen. In Hattenheim, Rauenthal, Martinsthal, Erbach und Eltville gilt es, aktiv Themen gemeinsam zu besprechen und zu sammeln. Hierzu werde ich mit meiner Verwaltung Formate der Bürgerbeteiligung anbieten, welche über das Maß der HGO hinausgehen.
Viele Bürger fühlen sich in Entscheidungsprozesse nicht eingebunden oder können nicht nachvollziehen, wie Entscheidungen zustande kommen. Demokratie zu stärken heißt, den Abstand zu überwinden und Menschen in die Vorgänge einzubinden. Einfache Lösungen sind nicht auf die Schnelle zu haben.
Gemeinschaftlich müssen wir die Zusammenhänge verstehen, um auch gemeinschaftlich Lösungen zu erarbeiten. Gleiche Meinungen bringen nur einseitige Lösungen, und gesellschaftlicher Zusammenhalt entsteht nicht durch Abspaltung, sondern durch Verbindendes.
Als Bürgermeister werde ich mehr Bürgerdialog und Meinungsaustausch fördern. Wir leben in »einer Stadt«, in der es nicht nur »eine Meinung« gibt, und genau über diese vielfältigen Meinungen und Kenntnisse gilt es gemeinschaftlich zu reden: Wege und Lösungen zu finden, die dem Gemeinwohl dienen, denn Demokratie lebt von Gemeinsamkeiten, welche miteinander erarbeitet und mehrheitlich getragen werden. Der Weg hin zu den Entscheidungen wird offensichtlich, transparent und letztendlich nachvollziehbar.
Es gibt Umfragen, in welchen bis zu einem Drittel der Bevölkerung in unserem Land der Meinung ist, in einer »Scheindemokratie« zu leben. Diese Entwicklung will ich als Bürgermeister stoppen und durch Formate wie zum Beispiel Beiräte, Bürgerbefragungen und Mediationen eine Kultur des Miteinanders fördern. Uns geht es am besten, wenn es allen gut geht.